Top Secret Nr. 1
- Herz aus Eis -
(Maritim)

Captain Blitz urteilt:

Die beiden Agenten Jade Morgrave und W. Ashton Rawleigh (Christine Pappert und Thomas Karallus) werden "reanimiert" und unterstehen einem gewissen Charles Desmond (Wolfgang Condrus), der den beiden von nun an schwierige und vor allem gefährliche Aufträge zuweist. Ihrer erster Auftrag für sie auf eine Insel, auf der es nicht mit rechten Dingen zugeht und zwielichtige Gestalten und eine unheimliche Kreatur ihr Unwesen treiben. Was steckt hinter der ganzen Sache und werden die beiden Agenten diesen Auftrag überhaupt überstehen?

- Meinung -

Ich habe eine Vermutung, wer hinter dem Namen Ellen B. Crown steckt, mehr möchte ich dazu aber nicht sagen, die Handschrift kommt mir aber bekannt vor und es spielt auch keine Rolle, ob es nun ein Autor oder eine Autorin ist, abgekupfert wird hier trotzdem von allen möglichen TV-Serien oder Kinofilmen. Matrix, Men in Black, Lost und weitere Ideen werden hier aufgegriffen und zu einem wilden Genre-Mix verbunden, der auch nicht von ungefähr an Akte X erinnert, dazu aber später mehr. Über die beiden Agenten und ihren Chef erfährt man leider nur sehr wenig, etwas mehr Charakterentwicklung hätte hier nicht geschadet und das Ende und die Auflösungen kommen zu rasch, all das wird aber wohl wegen der sehr knackigen und für meinen Geschmack etwas zu gehetzten Bearbeitung draufgegangen sein. Es wäre somit zu wünschen, dass in weiteren Folgen das Leben von Morgrave, Rawleigh und Desmond beleuchtet wird. Somit geht die Story für eine Auftaktfolge nur bedingt in Ordnung und auch wenn die Bearbeitung ohne Ballast auskommt, so wäre mehr "Fleisch" durchaus angenehm gewesen.

Die Besetzung ist top, keine Frage und mit Klaus Dieter Klebsch konnte man einen mehr als fähigen Erzähler mit einer sehr markanten Stimme gewinnen, welche auch gut zum düsteren Anstrich dieser Serie passt. Es hat mich auch sehr gefreut Wolfgang Condrus endlich mal wieder in einer tragenden Rolle zu hören und als Chef der beiden Agenten macht er eine gute Figur. Das Zusammenspiel zwischen Christine Pappert und Thomas Karallus kann sich ebenfalls hören lassen, auch wenn es vielleicht für manche Hörer problematisch sein dürfte, bei den beiden nicht an Doug und Carry Heffernan aus "King of Queens" zu denken. Vor dem geistigen Auge sieht man dann halt Kevin James und Leah Rimini, was stellenweise für unfreiwillige Komik sorgt, dennoch kriegen beide Sprecher die Kurve und lassen ihre Rollen dann doch noch aufleben. Bekannte Gäste wie Walter von Hauff, Peter Groeger, Wolfgang Bahro und Norbert Gastell sind ebenfalls mit von der Partie und diese lassen sich ebenfalls nicht lumpen und legen gekonnte Auftritte hin.

Man fühlt sich vor allem bei der Titelmelodie der Serie an Akte X erinnert, da fehlt jedenfalls nicht viel und sie wäre fast identisch mit den einleitenden Klängen der TV-Serie. Da wurde somit böse abgekupfert, etwas mehr Eigenständigkeit hätte nicht geschadet, aber wie dem auch sei, man verbindet automatisch Mystery und leichten Grusel mit diesem Sound und das wird hier auch geboten. Dazu weitere düstere Musiken, die im weiteren Verlauf zum Einsatz kommen und die Atmosphäre wirkt stimmungsvoll und passend. Das gilt auch für die Geräuschkulisse, die wuchtig und opulent klingt und sich ebenfalls hören lassen kann.

Sagen wir mal so, das hier ist ein durchaus solider und brauchbarer Auftakt, der aber mehr mit einer besseren und vor allem eigenständigeren Story und einer etwas weniger gehetzten Bearbeitung noch viel mehr zu bieten gehabt hätte. Für eine erste Folge aber ordentlich und man darf gespannt sein, wie es weitergehen wird. Für Freunde actiongelandener Kost mit Grusel- und Mysteryeinschlag sicherlich einen Versuch wert.

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