Wilhelm Raabe
- Die schwarze Galeere -
(Maritim)

Captain Blitz urteilt:

Ende des 16. Jahrhunderts befindet sich Antwerpen in spanischer Hand und es herrschen immer noch Kriegszustände. Die niederländischen Rebellen wollen nicht aufgeben und die Stadt vom Joch der Spanier befreien. Vor allem vor der schwarzen Galeere fürchten sich die spanischen Unterdrücker, doch wer steuert das Schiff? Woher kommt es? Wieso taucht es scheinbar wie aus dem Nichts auf?

- Meinung -

Eine weitere Klassiker-Vertonung von Kurt Vethake, doch die leidet auch unter dem alten Problem. Die Umsetzung mag zwar kurz und knackig sein, doch sie fällt schon zu kurz aus und wird dem Stoff an sich leider nicht gerecht. Es geht zu hastig zu, teilweise weiß man gar nicht, worum es eigentlich gerade geht oder wo sich die Handlung abspielt und deshalb kommt hier auch nur schwerlich Spannung auf. Schade, denn die Zutaten sind gut und das Potential ist vorhanden, die Ausführung ist aber leider nicht mehr als Stückwerk, Szene für Szene wurde scheinbar lieblos aneinander geknallt und packend ist die ganze Angelegenheit absolut nicht.

Auf der einen Seite sind die hier versammelten Sprecher alle namhaft und zudem auch Profis wie sie im Buche stehen, doch auf der anderen Seite gibt es hier das typische Problem diverser Vethake-Produktionen, nämlich die Doppel- und Dreifachbesetzung, sowas ist lässt die Produktion schlicht und ergreifend sehr billig wirken und da sind andere Hörspiele aus dieser Zeit einfach deutlich weiter gewesen und klangen viel besser und aufwendiger. Wie dem auch sei, wer dennoch gerne tollen Sprechern wie Regine Mahler, Klaus Jepsen, Peter Schiff, Hans Schwarz und weiteren aus der Vethake-Riege lauscht, der dürfte auch seine Kosten kommen, dennoch war auch in diesem Bereich mehr drin.

Im Inlay steht zwar, dass die Musik von Arno Bergmann stammt, die Frage ist aber welche Musik das sein soll, denn außer Geräuschen wird hier keine Untermalung geboten. Hier geht also eine ganze Menge Atmosphäre verloren und erneut bleibt Potential auf der Strecke, mit stimmungsvollen Musiken hätte noch deutlich mehr Flair erzeugt werden können.

Schade, in jedem Bereich werden Punkte liegenlassen und es handelt sich hier um eine weitere für meinen Geschmack durchschnittliche Vethake-Produktion. Wer aber dennoch eine Vertonung dieses Stoffes sucht, der soll zugreifen, darf sich dann aber nicht über die Defizite beschweren.

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