Edgar Wallace
- Bei den drei Eichen -
(Maritim)

Captain Blitz urteilt:

Die beiden Brüder Detective Socrates (Achim Schülke) und Lexington Smith (Till Endemann) werden von John Mandle, einem ehemaligen Sergeant, eingeladen. Dort angekommen dauert es auch nicht lange und schreckliche Dinge geschehen...John Mandle wird erschossen in einem Baum aufgefunden. Wie kommt der an den Rollstuhl gebundene Mann dort rauf? Wer sendet die rätselhaften Morsezeichen? Aus dem Besuch bei einem alten Freund wird ein unheimlich Mordfall hinter dem deutlich mehr steckt als den beiden Brüdern lieb sein könnte. Eine wilde Jagd nach dem Täter beginnt...

- Meinung -

Noch komplexer als die vorherige Folge und das ist meiner Meinung nach auch schon der Knackpunkt, denn es geht schnell die Übersicht verloren, über was eigentlich tatsächlich in diesem Fall passiert. Da kann auch der Erzähler mit seinen Erläuterungen nicht mehr helfen, man verliert einfach zu schnell den Faden, da muss der Hörer schon unglaublich konzentriert lauschen, um überhaupt mitzukommen. Mit den alten, relativ einfachen Fällen von damals hat dies leider nicht mehr viel zu tun. Spannend geht es schon zu, aber mindestens ebenso verwirrend, denn dann taucht da wieder eine neue Person auf, dort wieder ein neues Motiv, das schadet der Unterhaltung schon ein wenig. Hätte man bei der Bearbeitung die Handlung etwas mehr entworren, dann wäre daraus ein durchweg spannender Fall geworden, doch so kratzt sich der Hörer nicht gerade selten am Kopf und fängt mit dem Hörspiel erneut an, damit er auch ja nichts verpasst.

Auch diesmal hat Hans-Joachim Herwald eine tolle Besetzung ins Studio geholt und man kann in jeder Folge neue Sprecher und Sprecherinnen erwarten, da es bei dieser Serie so gut wie keine feste Besetzung gibt, mit der (neuen) Ausnahme von Eckard Dux als Erzähler, der seine Sache mal wieder hervorragend macht, auch wenn seine Erläuterungen in dieser Folge auch nicht unbedingt die Story entwirren bzw. für den Hörer klarer gestalten können. In den Hauptrollen kann man Achim Schülke hören, den man immer gerne hört und neben ihm zeigt Till Endemann, was in ihm steckt. Hier spricht er mal eine etwas erwachsenere Rolle, fernab der Abenteuer der Fünf Freunde. Beide überzeugen auf ganzer Linie und das gilt auch für den Rest der Besetzung, die ebenfalls bekannte Namen wie z.B. Volker Bogdan, Kai Hendrik Möller und Wolfgang Hartmann vorweisen kann. Also geht auch diese Folge sprechertechnisch mehr als nur in Ordnung.

Bei der Musik ist man eigentlich "nur" auf Nummer sicher gegangen, denn man benutzt hier alle alten Stücke, die man auch von den Klassikern her kennt. Das ist alles andere als schlecht, denn so hat man sich das Herzstück der Reihe auch weiterhin gesichert und die Musiken von Alexander Ester sind atmosphärisch wie eh und je und helfen so ein wenig darüber hinweg, dass man vorerst die Klassiker wohl nicht in einer Neuauflage bekommen wird. Die Untermalung ist jedenfalls grandios, wenn auch etwas altbacken, doch das ist ja schließlich auch kein Wunder, wenn eine Serie über zwanzig Jahre auf dem Buckel hat. Geräusche und Effekte erzeugen die richtige Atmosphäre und der Hörer kann sich die vielen Szenen problemlos vorstellen.

Schönes Design, komfortabler Hörgenuss (ausreichend Tracks), sehr gute Tonqualität und das Hörspiel an sich stimmt auch, wenn auch die Story nicht ganz so gut vermittelt werden kann, wie es sich der Hörer vielleicht wünscht, aber am Ende kommt dabei immer noch ein guter Krimi rum und Fans der Serie werden sowieso zuschlagen. Strafft man die Folgen in Zukunft etwas und liefert kompaktere, verständlichere Fälle ab, so hat man eine hervorragende Krimiserie zu bieten und weitere Pflichtreihe bei Maritim im Programm.

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