Minette Walters
- Die Bildhauerin -
(Random House Audio)

Captain Blitz urteilt:

Rosalind Leigh (Lena Stolze) ist Journalistin und sie bekommt den Auftrag, ein Buch über Olive Martin (Steffi Kühnert) zu schreiben, die seit fünf Jahren im Knast sitzt. Angeblich soll sie ihre Mutter und ihre Schwester auf brutale Art und Weise ermordet haben. Selbst im Gefängnis fürchtet man Olive, dazu kommt noch die seltsame Unart, dass sie Figuren knetet und diese mit Nadeln bearbeitet, was ihr den Namen "Die Bildhauerin" eingebracht hat. Trotz alledem ist Rosalind nicht so ganz davon überzeugt, dass die Sache rund um den Mord an Olives Mutter und Schwester so eindeutig ist, wie immer behauptet wird. Wird Rosalind die Wahrheit herausfinden?

- Meinung -

Ein Krimi, der nicht nur dem Fall und der Tat an sich eine Bühne bietet, sondern auch gleichzeitig den Charakteren genug Platz einräumt, damit diese sich in Ruhe entfalten und ihre Geschichte erzählen können. Bedeutet dies, dass es hier langweilig zugeht, weil es nicht ununterbrochen actionreich zur Sache geht? Absolut nicht, denn die menschlichen Abgründe können sehr spannend sein, wie dieses Werk aus Minette Walters´ Feder eindeutig beweist. Trotz einer doch recht üppigen Spielzeit von ca. 103 Minuten kann ich nicht behaupten, dass es hier in irgendeiner Form Längen gibt, denn das verhindert alleine schon das Zusammenspiel der Charaktere Rosalind Leigh und Olive Martin und die Nachforschungen in dieser Sache sind durchweg packend und spannend. Mich hat die Story jedenfalls gefesselt, die Bearbeitung durch Peter Rothin, der auch als Regisseur im Einsatz ist, fällt genau richtig aus, somit ist schon mal eine gute Ausgangsbasis vorhanden.

Die durch die starken Darbietungen der Sprecherriege auch eindrucksvoll untermauert wird. Die Liste liest sich wie ein "who is who" und vor allem Lena Stolze und Steffi Kühnert liefern in den Hauptrollen wirklich grandiose Arbeit ab und ich wüsste jetzt nicht, wen ich von den beiden favorisieren sollte. Jürg Löw hat einen gelungenen Auftritt als Sergeant Hawksley, Ingrid Andree, Horst Mendroch, Bernt Hahn, Rolf Berg, Ernst August Schepmann und zahlreiche weitere Routiniers runden die Sache absolut gelungen und gekonnt ab, da gibt es meiner Meinung nach nicht mal ansatzweise etwas zu beanstanden, Regisseur Peter Rothin holt alles aus seiner Truppe raus und das zahlt sich auch aus.

Die Untermalung ist bei mir nicht unbedingt großartig hängen geblieben, keine besonders markanten Stücke, aber in der Summe wurde hier gut gearbeitet, denn die Atmosphäre ist schon ziemlich dicht und fällt stellenweise sogar sehr düster aus. Der gezielte Einsatz passender Geräusche sorgt dafür, dass vor allem die Gefängnisstimmung hervorragend rüberkommt und auch sonst kann man diesen Bereich als grundsolide bezeichnen, auch wenn da sicherlich noch mehr gegangen wäre.

Ein durch und durch gelungener Krimi, der Freunde des eher psychologischen Ansatzes überzeugen und bestens unterhalten dürften. Für diejenigen, die nicht immer groß angelegte Banküberfälle und knüppelharte Action benötigen, um einen Krimi genießen zu können, die dürften hier genau richtig sein, ein interessantes Werk von Minette Walters und dazu auch sehr ordentlich inszeniert!

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