Professor Zamorra Nr. 2
- Der Biss der Cobra -
(declicious media productions)

Captain Blitz urteilt:

Kann die Erbfolge von Lord Bryont Saris ap Llewellyn (Rainer Schmitt) noch aufrecht erhalten werden oder wird sein Tod schneller als die Geburt seines Nachfolgers eintreten? Die Zeit scheint ihm und seinen Freunden davonzulaufen oder gibt es für Professor Zamorra und Nicole Duval (Gerhart Hinze und Christine Pappert) noch einen Weg, dem Lord und seinem Erbfolger zu helfen? Nicht nur der zwielichtige und bösartige Torre Gerret (Reent Reins) sorgt für Probleme, auch eine andere dunkle Macht bedeutet Gefahr!

- Meinung -

Weiter geht es mit den paranormalen Abenteuern Professor Zamorras und die zweite Folge macht nahtlos dort weiter, vor die vorherige aufhörte, Zamorra und Co. stecken mitten im Schlamassel und mehrere Bedrohungen sind ihnen auf den Fersen. Das sorgt für Kurzweil und actionreiche Unterhaltung, der Mystery-Aspekt tritt hier ein wenig in den Hintergrund, das sollte sich in Zukunft besser ändern und eher auf eine düstere Stimmung gesetzt werden. Zu hohe inhaltliche Kunst sollte man hier auch nicht erwarten, denn auch wenn die Romanserie sicherlich mehr als die Erlebnisse eines John Sinclairs zu bieten hat, so ist das hier dennoch kein Shakespeare. Relativ einfach gestrickte, aber solide und unterhaltsame Kost, dazu eine überzeugende Bearbeitung der Vorlage durch Chris Alleander, inhaltich gibt es da nicht großartig etwas zu meckern, wobei es nicht verkehrt ist, wenn Hörer bereits im Besitz eines gewissen Maßes an Vorkenntnisse sind.

Die Besetzung ist einfach klasse, da muss man sich gar nichts vormachen, hier werden eine ganze Menge "big names" aufgefahren. Vorweg muss darauf hingewiesen werden, dass es eine Umbesetzung einer Hauptrolle gab, Christine Pappert ist die neue Nicole Duval, aber das schmerzt überhaupt nicht, im Gegenteil, sie ist eine gestandene Sprecherin wie sie im Buche steht und sie gehört mit zu den besten Routiniers ihrer Zunft. Von daher liegt die Rolle auch weiterhin in den richtigen Händen und die Darbietung stimmt. Das gilt aber auch für fast alle anderen Sprecher und Sprecherinnen, die sich hier tummeln, angefangen bei Gerhart Hinze als Professor Zamorra bis hin zu Reent Reins als Torre Gerret. Eine Kleinigkeit störte mich und zwar im Dialog zwischen Zamorra und Merlin, da wird über Sara Moon gesprochen, ersterer spricht ihren Namen englisch und somit korrekt aus, letzterer wählt er die deutsche Variante, da hat die Regie wohl nicht aufgepasst. Das ist aber nur ein kleiner Fleck auf der ansonsten ziemlichen sauberen Weste und darüber können die anderen Topnamen locker hinwegtrösten. Tetje Mierendorf, Robert Missler, Wolf Frass, Marion von Stengel, Rainer Schmitt, Andreas von der Meden und viele weitere mischen hier mit, für ein hohes Niveau ist somit gesorgt. Mit Erzähler Henry König habe ich auch diesmal keine Probleme gehabt, seine Performance geht in Ordnung, ich empfand sie nicht als ganz so dramatisch, wie es bei manch anderem Hörer der ersten Folge der Fall war, er macht seinen Job recht gut.

Was die Musik betrifft, so könnte man teilweise der Meinung sein, dass sie zu old school ausfällt, was aber nicht unbedingt ein Wunder ist, denn Carsten Bohn steuert einen ordentlichen Teil dazu bei. Das bringt zwar wirklich die guten alten Hörspielzeiten zurück, passt aber nur bedingt zu dieser Serie, es sei denn man versucht Zamorras Abenteuer in den 80ern anzusiedeln. Dagegen wirken die Sounds von Nenad Lautarevic und Mario Cuneo schon düsterer und lassen eher Grusel- und Mystery-Feeling aufkommen, wie es eigentlich auch sein sollte. Da sollten sich die Macher für die kommenden Folgen auf eine einheitliche Linie einigen und diese konsequent durchziehen und ob da dieser old school Ansatz der richtige Weg ist, möchte ich anzweifeln.

Wer die erste Folge mochte, der wird auch diese mögen, dennoch dürfte es dieser Serie schwerfallen, sich am heutigen, hart umkämpften Hörspielmarkt etablieren zu können. Das Zeug dazu hat sie und wer sich für die Abenteuer des Professors interessiert, der dürfte auf seine Kosten kommen.

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