Jonathan Franzen
- Die 27. Stadt -
(Random House Audio)

Captain Blitz urteilt:

St. Louis hat ein gewaltiges Problem, die Stadt ist pleite, es gibt kaum Perspektiven und nun tritt auch noch der Polizeichef ab. Seine Nachfolgerin ist Jammu, eine Inderin, deren Ernennung nicht nur auf Zuspruch stößt. Sie wird mit den Problemen der Stadt konfrontiert und hinzu kommt eine plötzliche Welle der Gewalt, die durch Attentate ausgelöst wird. Die mächtigen Wirtschaftsbosse der Stadt halten ebenfalls nicht still und ihre Gier hilft der Situation in keinster Weise. Jammu hat alle Hände voll zu tun, um Ruhe in die Stadt zu bringen und dann die Probleme anzupacken!

- Meinung -

Was als spannendes Portrait einer Stadt beginnt endet als durchschnittlicher und wenig unterhaltsamer Polit- und Wirtschaftskrimi, der nur sehr selten Spannung vermitteln kann. Zwar wird das gesellschaftliche Bild St. Louis dargestellt, doch das kann die Story nicht retten und so kann man der Geschichte von Jonathan Franzen leider nur ein müdes Lächeln abringen, zu mehr reicht es in keinster Weise. Die Figuren bleiben blasse, was wohl auch an der Bearbeitung liegen kann, denn diese können sich nicht in Szene setzen und so den Hörer auch nicht fesseln. Die Vorlage mag da eine bessere Wirkung haben, die Bearbeitung hat sie jedenfalls nicht.

An einem regelrechten Star wie Christian Brückner liegt es mit Sicherheit nicht, dass dieses Hörbuch mehr oder weniger scheitert. Er liefert seine übliche Leistung ab und die ist natürlich alles andere als von schlechten Eltern. Er betont sehr schön, er hat die richtige Stimme für diese Story, doch sein Tempo lässt zu wünschen übrig. Ein wenig schneller hätte die 27. Stadt dann doch vorgetragen werden dürfen, aber das ist kein Grund, warum die Umsetzung nicht so rüberkommt, wie sie eigentlich sollte.

Eine reine Lesung, was wirklich schade ist. Eine inszenierte Lesung wäre hier von Vorteil gewesen, was sich dann aber mit Brückner "beisst", da ihm dann was von seiner stimmlichen Präsenz genommen werden würde. Dennoch hätten ein paar unterstützende Klänge sicherlich nicht geschadet und die drückende, trübe und leicht langweilige Atmosphäre entscheidend aufgelockert.

"Die 27. Stadt" hat Potential, das kann man absolut nicht leugnen, dafür sorgen Verschwörungstheorien, Attentate und politische Elemente, doch dabei bleibt es leider auch. Die Umsetzung scheitert bei der Bearbeitung, die die Story dröge wirken lassen, da kann selbst ein Meister seines Fachs in Form von Christian Brückner nicht mehr helfen. Diese Produktion bleibt leider im Durchschnitt hängen.

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