Perry Clifton
- Die Dame mit dem schwarzen Dackel -
(Maritim/WDR)

Captain Blitz urteilt:

Perry Clifton (Ulrich Kuhlmann) wird in die Detektivabteilung versetzt und nun beginnt eine illustre Karriere. Doch wie schnell Perry einen spannenden Fall zu lösen hat, damit hätte er vermutlich selber nicht gerechnet. Bei einem Besuch im Zirkus mit seinem jungen Freund Dicki Miller (Marius Müller-Westernhagen) fällt den beiden ein schwarzer Dackel auf, der Kunststücke auf Lager hat. Später wird der Hund als vermisst gemeldet und an anderer Stelle werden Diebstähle begangen...und immer wurde der schwarze Dackel gesichtet! Perry und Dicki wollen der Sache auf den Grund gehen.

- Meinung -

Diesmal bringt Maritim die Anfänge Perry Cliftons und legt eines der Hörspiele des WDRs neu auf. Der Fall an sich ist relativ "straight" und alles andere als komplex, doch irgendwie liegt auch darin sein Charme. Man weiss sofort worum es geht, aber man will wissen, wie der sympathische Kaufhausdetektiv Perry Clifton und sein Freund Dicki Miller hinter das Geheimnis kommen und das Verbrechen aufklären. Von der Handlung her unterscheidet sich diese Folge also kaum von den bisher veröffentlichten Folgen, was auch gut so ist, denn man bekommt das typische Flair serviert, auch wenn einige Jahre zwischen den diversen Produktionen liegen. Für die kleinen Hörer geht es richtig spannend zu, der erfahrene Hörspielfan wird sich von diesem Jugendkrimi eher gelassen berieseln lassen.

Natürlich sind nicht die Sprecher am Werk gewesen, die bei den anderen vier Neuauflagen den Charakteren ihre Stimmen geliehen haben. Leider? Nein, auch wenn man einen Ludwig Thiesen natürlich vermisst. Mit Ulrich Kuhlmann und (man höre und staune!) Marius Müller-Westernhagen hat man ebenfalls zwei talentierte Sprecher in den Hauptrollen, die ihre Rollen überzeugend in Szene setzen. Man hat lediglich manchmal das Gefühl, dass man den Erzähler mit Ulrich Kuhlmann hätte tauschen sollen, weil er sich irgendwie mehr nach Clifton anhört. Dies kann auch daran liegen, dass man sich einfach an Thiesen relativ helle Stimme gewöhnt hat und sich ein wenig nach ihm sehnt. Neben den drei Sprechern gibt es nur drei weitere Sprecher, die ihre Sachen ebenfalls sehr ordentlich über die Bühne bringen, Ausrutscher gibt es hier nicht und irgendwie schien es diese in der damaligen Zeit auch gar nicht gegeben zu haben, was für die Regie spricht, für die damals Fritz Peter Vary zuständig war.

Bei der Musik bewegt man sich ebenfalls ungefähr in dem Rahmen, den man von den anderen Neuauflagen her kennen könnte. Zwar geht es nicht ganz so atmosphärisch zu, wie man es vielleicht erwartet hat, aber die Klänge sind schon recht stimmungsvoll. Es fällt schwer sie zu beschreiben, es geht natürlich nicht typisch wie in den 60ern zu, aber man bekommt schon das Krimifeeling und eine ähnliche Untermalung zu hören, wie man es aus diversen Filmen dieser Zeit kennen könnte. Bei den Effekten hat man sich für die damalige Zeit ebenfalls viel Mühe gegeben und so kann man sich die Szenen problemlos vorstellen.

Der eine oder andere wird sich wundern, warum dieses Hörspiel nur eine CD benötigt und mit einer Laufzeit von ca. 77 Minuten auskommt. Nun, Maritim hat die Wiederholungen, die vor jedem Kapitel kamen, rausgeschnitten und die einzelnen Teile des Hörspiel so zusammengefügt, dass es gar nicht auffällt. Inhaltlich ist also nichts der Schere zum Opfer gefallen.

Ein schöner, alter Jugendkrimi und für Fans des Kaufhausdetektivs sowieso ein Pflichtkauf. Hier kann man eigentlich nicht viel falsch machen, denn wer gepflegte Krimiunterhaltung ohne komplexe Handlung mag, der wird Perry Cliftons frühes Abenteuer lieben.

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