Die angebliche Geschichte des Kölner Doms, wie Meister Gerhard (Stephan Runge) auf die Idee zum Bau kaum und welche Schwierigkeiten damit verbunden waren. Haben Gott und der Teufel persönlich dabei ihre Finger im Spiel gehabt? A. H. Riman (Joachim Kerzel) erzählt es im Auditorium jedenfalls so und die Anwesenden hören ihm gebannt zu. Doch ein Zuhörer ist alles andere begeistert und glaubt Riman kein Wort und der Grund ist unglaublich und überraschend!

- Meinung -

Mystisch gruselig geht es zu, sowas hätte man bei einem Hörspiel über den Kölner Dom sicherlich nicht erwartet. Spannend wird vom Bau und der damit verbundenen Wette zwischen Gerhard und dem Teufel berichtet und was der Teufel vorhat, damit der Bau nicht vollendet werden kann. Die Story an sich würde so schon reichen, um den Hörer an sich zu fesseln, doch dann wird mit einem fulminanten und überraschenden Ende noch einer draufgesetzt! Realität und Sage vermischen sich zu einer absolut gelungenen Grusel-Mixtur.

Sprechertechnisch ein Meisterwerk und man hat auch die großen Namen wie z.B. Joachim Kerzel, Christian Brückner und Ulrich Pleitgen dabei, aber auch der Rest der Cast leistet ganz tolle Arbeit, auch wenn nicht alle klangvolle Namen haben. Stephan Runge überzeugt als Meister Gerhard und führt gekonnt durch das Hörspiel. Es fehlt zwar ein Erzähler, aber damit gibt es kein Problem für den Hörer, denn auch so ist alles schlüssig und es kommt nicht zu unglaubwürdigen Szenen, in denen einer der Charaktere großartig die Geschehnisse beschreiben muss. Rundum eine gute Darbietung aller Beteiligten und sehr beeindruckend!

Musikalisch wird ebenfalls einiges geboten und man hat das Hörspiel mit schönen Orchesterklängen unterlegt und dabei immer eine gute Auswahl getroffen. Dazu noch die richtigen Effekte und fertig ist eine tolle Atmosphäre. Somit wird auch eine passende, streckenweise bombastische Untermalung geboten, wie man sie selten bei einem Hörspiel erlebt.

Optisch macht diese Produktion auch sehr viel her, ein schönes Digipak beherbergt die beiden CDs, dazu gibt es noch ein kleines Booklet, in dem die Tracktitel stehen und es wird sogar ein kleiner Glossar geboten, der alle Begriffe erklärt, die im Laufe des Hörspiels erwähnt werden. Hörkomfort wird auch geboten, da man viele Tracks gesetzt hat und so kann man auch die meisten Szenen einzeln anspringen.

Ein Meisterwerk, schlicht und ergreifend! Eine Produktion auf allerhöchstem Niveau und ein Hörfest für die Fans. Wer es spannend mag mit einer dezenten Gruseleinlage, der wird hier bestens bedient. 90 Minuten großes Ohrkino, welches man sich nicht entgehen lassen sollte, ein klarer Kauftipp!

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Ars Audiendi

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