Sherlock Holmes Nr. 7
- Der Vampir von Sussex -
(Maritim)

Captain Blitz urteilt:

Sherlock Holmes und Dr. Watson (Christian Rode und Peter Groeger) werden mehrfach und eindringlich Robert Ferguson (Robert Missler) zu helfen. Ferguson ist ein alter Kamerad Watsons und dieser Umstand führt tatsächlich dazu, dass sich das Detektiv-Duo um eine seltsame Angelegenheit kümmert. Holmes hat sich nämlich nicht grundlos geweigert, denn angeblich geht es um einen Vampir und bei dem soll es sich doch tatsächlich um Fergusons Frau Dolores (Pia Werfel) handeln, die immer wieder das Blut des jüngsten Kindes angezapft haben soll. Ist an der Sache etwas Wahres dran oder spinnt sich einer der Fergusons etwas zusammen? Für Holmes und Watson geht es an die Arbeit!

- Meinung -

Die bereits siebte Folge der Serie, ein wahrer Krimi-Dauerbrenner. Ist es auch inhaltlich so? Leider nein, denn die Folge ist relativ zäh und wird nie wirklich spannend, also schon fast das genaue Gegenteil zur Umsetzung von Titania Medien, aber wie kann sowas sein? Das Hauptproblem dürfte eindeutig die Spielzeit sein, denn für eine Kurzgeschichte, die kaum Inhalt zu bieten hat, ist die Umsetzung einfach zu lang. Satte 20 Minuten mehr hat man dieser Story spenidert, Titania kam mit gerade mal etwas mehr als einer halben Stunde aus, was auch absolut ausreichend war. Mit teils langweiligen und überflüssigen Dialogen wurde hier Spielzeit rausgeholt und das drückt gewaltig aufs Tempo. Zwar wird man sich nicht unbedingt langweilen, aber der grosse Wurf mit Spannungselementen ist es leider auch nicht.

Neben den beiden Berlinern in den Hauptrollen, die wie immer gute Arbeit abliefern, bekommt man es mit Sprechern in den Nebenrollen zu tun, die alle aus dem Hamburger Raum sind. Robert Missler, Pia Werfel, Marco Sand, Karin Eckhold und Barbara Fenner kennt man alle aus unzähligen Hörspielen, diese Namen stehen eigentlich für Qualität. Das mag auch hier auf alle zutreffen, aber mit einer Ausnahme und die heisst leider Robert Missler. Er ist ein Routinier, das kann ihm niemand nehmen, das wird niemand abstreiten, doch diesmal kommt er ziemlich blass rüber, was aber wohl eher an der Regie liegen wird, die hier anscheinend gänzlich fehlte. Die Interaktion mit den anderen Charakteren will einfach nicht aufkommen, Missler agiert in einem ganz eigenen Kosmos. Man kann schon von einer Fehlbesetzung sprechen, da er hier ja auch einen Kameraden Watsons spielen soll, doch dafür klingt er deutlich zu jung. Schade für Missler und den Hörer, das war leider nix. Der Rest der Crew ist jedenfalls mit den üblichen Leistungen am Werk, da gibt es nichts zu meckern.

Schöne Musiken kommen zum Zuge, hier gibt es eindeutig Bonuspunkte. Man hätte hier aber grosszügiger arbeiten sollen, denn das hätte die zähe Atmosphäre aufgelockert und mehr Hörfluss reingebracht, eventuell wäre der Gesamteindruck dadurch sogar besser gewesen. Wie dem auch sei, Musiken und Geräusche an sich überzeugen, es kommt schon ansatzweise die richtige Stimmung auf, aber man hätte hier konsequenter arbeiten müssen.

Eine der schwächeren Folgen der Reihe, wenn nicht sogar die schwächste. Da greift der Hörer sicherlich lieber zur Titania-Fassung, auch wenn diese deutlich kürzer ist, was aber den entscheidenden Vorteil ausmacht, da die Vorlage an sich nicht genug "Fleisch" bietet. Schade, aber irgendwann hat jede noch so gute Reihe mal eine schlechte Folge zu bieten, doch man kann sich sicher sein, dass es hier auch wieder bessere Folgen geben wird, das haben die vorherigen Fälle eindeutig gezeigt. Ein Ausrutscher, den sich Sammler und Fans der Serie vermutlich trotzdem nicht entgehen lassen werden.

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