Tom Angleberger
- Yoda ich bin! Alles ich weiß! -
(Lübbe Audio)

Captain Blitz urteilt:

Eigentlich kann man ruhigen Gewissens behaupten, dass Dwight ein richtiger Spinner ist. Warum? Er rennt einen Monat lang im selben Shirt rum, will als Captain Dwight angesprochen werden und der Knaller ist der, dass er sich eine Yoda-Figur an einen Finger steckt und dann kluge Ratschläge gibt. Genau das ist aber der Knackpunkt, denn die Ratschläge sind tatsächlich gut und hilfreich. Wie kann das sein? Kann die Yoda-Figur wirklich in die Zukunft schauen und in allen Lebenslagen helfen? Ist die Macht wirklich mit ihr?

- Meinung -

Die Idee an sich ist witzig und Tom Anglebergers Werk soll sich nahtlos neben die Geschichten von Greg, Nick Twisp, Dork Diaries, Bert und Co. reihen, die Grundlage stimmt im Prinzip auch, so ganz will es aber nicht klappen. Zum einen kann ich mir nicht vorstellen, dass die heutige Jugend irgendwie Interesse für Yoda zeigt oder diese Figur überhaupt kennt und zum anderen bleiben die Charaktere für meine Geschmack nicht hängen oder besonders in Erinnerung. Denkbar schlechte Voraussetzungen, wobei man aber sagen kann, dass Yoda hier eh der Star ist und neben ihm nur das Erdnussflipschwein von Interesse ist. Reicht das aus, um ein Hörbuch mit einer Spielzeit von über 2 Stunden zu füllen? Leider nicht, wobei aber immerhin dafür gesorgt wird, dass es nicht langweilig zugeht, das ist ja schon mal die halbe Miete. Darüber hinaus geht es aber nicht, hier und da ein paar amüsante Momente, Sprüche und Szenen, das war es dann aber auch schon.

Auf der einen Seite ist es schön zu hören, dass der Sprechernachwuchs gefördert wird, denn hier sind nicht nur eine Kinder von Sprechern im Einsatz, der eine oder andere gibt hier sogar sein Debüt, auf der anderen Seite gibt es hier aber das große Problem, dass die meisten Stimmen noch nicht sehr ausgeprägt oder markant sind. So weiß man manchmal gar nicht, welcher Charakter gerade im Einsatz ist und das sorgt schon für Verwirrung, dazu die üppige Spielzeit, da bleibt die ansonsten recht witzige Unterhaltung etwas auf der Strecke. Am besten haben mir hier noch Maximilian Artajo und Patrick Mölleken gefallen, die gute bis sehr gute Leistungen abliefern, der Rest der Truppe bleibt recht blass und ist stellenweise austauschbar, was daran liegt, dass die Stimmen wie erwähnt noch nicht sonderlich markant sind. Zu allem Überfluss gesellt sich hier noch eine Macke hinzu, da wurde entweder falsch geschnitten oder kein zweiter Take aufgenommen, denn einmal soll das Wort "Verbrechen" gesagt werden und es bleibt beim "Verbrech", was schon seltsam wirkt, etwas mehr Sorgfällt hätte auch nicht geschadet.

Marcel Schweder sorgt für den guten Ton und man merkt, der Mann ist ein Star Wars Fan. Dadurch sind ihm die verschiedenen Klänge des SF-Epos logischerweise geläufig und außerdem hat er hier einen Twist komponiert, da dies die Geschichte erfordert. Das Titellied ist eine Kombination aus beiden Klängen, eine witzige Idee und sie geht auch auf jeden Fall auf. Zwischendurch gibt es immer etwas Untermalung, das lockert die ganze Angelegenheit etwas auf. Es ist für meinen Geschmack aber auch weiterhin eine reine Lesung, trotz der diversen Sprecher und der Musik, über diesen Status kommt die Produktion icht hinaus.

Eine an und für sich interessante Grundidee, doch die Umsetzung hat mir nur bedingt gefallen. Die Bearbeitung fällt zu lang aus, einige der Sprecher haben noch nicht die markanten Stimmen, deshalb ist die Produktion nur solide, aber unterm Strich hätte mehr dabei heraus kommen können.

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