Die geheime Asservatenkammer Nr. 1
- Permuto, Laptop des Todes -
(JTM Records)

Captain Blitz urteilt:

Stevie und Spinne (Oliver Krietsch-Matzura und Jan Tappé) sind zwei kleine Ganoven, die zügig an Geld kommen müssen, allen voran Stevie. Der hat nämlich Schulden beim Gangsterboss Joey Fontana (Heiko Grauel) und mit dem ist absolut nicht zu spaßen und Stevie läuft die Zeit davon, denn er soll innerhalb von nur drei Tagen die 30.000 Euro plus Zinsen auf den Tisch legen, sonst geht es ihm dreckig. Klingt eigentlich unmöglich, doch Stevie und sein Kumpel Spinne versuchen alles, um die Kohle zu beschaffen. Ein Bruch bei einer Computerfirma soll das nötige Kleingeld bringen, doch da finden sie etwas anderes, nämlich einen Laptop, der mehr als nur Technik beherbergt. Alle Probleme scheinen nun gelöst...oder?

- Meinung -

Jan Tappé meldet sich zurück und er startet einer neue Serie, die von seinem Label JTM Records für pop.de produziert wird. Nun gut, es handelt sich dabei um einen Vertreter aus dem Grusel- und Mysterygenre und eigentlich gibt es davon schon mehr als genug, dochman sollte Tappé und Co. eine Chance geben. Das Konzept scheint ein wenig an "Erben des Fluchs" angelehnt zu sein und das ist alles andere als verkehrt, in der Rahmenhandlung geht Major Kramer seine Asservatenkammer durch und legt diverse Fälle auf den Tisch. Den Auftakt macht der titelgebende Laptop und dazu muss ich sagen, dass der Titel schon arg trashig klingt und eher an eine schlechte Folge der Drei Fragezeichen erinnert. Das Endergebnis ist dann nicht ganz so trashig, auch wenn es hier und da durchaus schon mal etwas komischer zugeht, aber es hält sich alles im Rahmen und den einen oder anderen schaurigen Moment gibt es auch. Gestört hat mich lediglich, dass nie so wirklich rüberkommt, ob die ganze Sache jetzt in den USA spielt oder doch irgendwo in Europa. Sicher, es wird von Euro-Schulden geredet, doch stellenweise wird es halt so amerikanisiert, das beißt sich dann schon ein wenig, ein Totalausfall oder Manko ist es aber nicht wirklich. Dieses Hörspiel hätte von der Handlung übrigens auch wunderbar in die Reihe "Horror-Haus" von fear4ears gepasst, ohne zuviel verrate zu wollen. Kurzweilig und mit 57 Minuten nicht zu lang geraten, ein netter Grusel- und Mysteryspaß für Zwischendurch, ohne aber besonders anspruchsvoll zu sein. Wer aber knackige Gruselkost mit trashigem Touch und Elementen der oben erwähnten TV-Serie sucht und mag, der dürfte sich von der Story gut unterhalten fühlen.

Sprechertechnisch hakt es ein wenig, wobei die Leistungen in Summe schon als solide und brauchbar durchgewunken werden können, aber es auch noch genug Luft nach oben gibt. Vor allem Jan Tappé persönlich hätte für meinen Geschmack eine energischere Darbietung abliefern dürfen, teilweise kommt er mir dann doch etwas zu schwachbrüstig und nicht druckvoll genug rüber. Ansonsten lässt sich nicht viel zur Sprecherriege und den Performances sagen, ich würde sie in der Summe als hörbar einstufen, wobei man aber auch keine Topleistungen erwarten sollte, wie man sie von absoluten Synchronprofis kennt. Da geht noch einiges mehr, aber es gibt auch keine Totalausfälle zu verzeichnen, man sollte jedenfalls einfach nur keine zu hohen Erwartungen mitbringen, dann geht das Gebotene hier schon in Ordnung.

Soundtechnisch zwar auch keine Offenbarung, aber auch in diesem Bereich geht es zweckdienlich und solide zu. Man muss irgendwo auch bedenken, dass Jan Tappé den ganzen "Spaß" hier alleine auf die Beine gestellt hat und dafür kann man mit der Untermalung leben. Hier und da dürfte der Sound zwar gerne satter klingen und auch an der Geräuschkulisse muss noch deutlich geschraubt werden, da herrscht Handlungsbedarf.

Solider und schnörkelloser Auftakt einer neuen Grusel- und Mystery-Reihe, die zwar noch nicht vollends überzeugen kann, aber schon mal gute Ansätze zeigt und wer auf die TV-Serie "Erben des Fluchs" steht, der sollte hier mal reinhören. Stellt man noch die paar Macken ab, die es hier leider zu verzeichnen gibt, dann darf es gerne noch viele weitere Akten aus der Asservatenkammer geben!

Der Link:
JTM Records

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