Ben Berkeley
- Judaswiege -
(Der Audio Verlag)

Captain Blitz urteilt:

Kurze Sado-Maso-Videos gehen durchs Netz, auf einschlägigen Webseiten sind sie sehr begehrt. Doch sind es wirklich nur gespielte Videos oder steckt deutlich mehr dahinter? Alles deutet darauf hin, dass die dargstellten Grausamkeiten und Taten echt sind und langsam fügt sich ein schreckliches Puzzle immer weiter zusammen. Das FBI sieht einen Zusammenhang zwischen den Videos und den Taten eines psychopathischen Serienmörders. Der leitende Ermittler Sam Burke hat alle Hände voll zu tun und die Zeit drängt, das nächste Opfer befindet sich bereits im Visier des Killers!

- Meinung -

Von der Grundidee fand ich Ben Berkeleys Geschichte gar nicht so verkehrt, interessante Ansätze sind definitiv vorhanden, nur baut sich die Handlung sehr schleppend auf und nach über der Hälfte baut sie wiederum umso schneller ab und man fragt sich, was der ganze Spaß nun letztendlich überhaupt soll. Der Spannungsbogen leidet sehr darunter bzw. ist kaum vorhanden, denn auf der Hälfte der Strecke macht man ja schon wieder kehrt. So bleibt zur inhaltlichen Seite nur zu sagen, dass dies hier ein Thriller der üblichen Sorte ist, leider ohne neue Ideen oder Ansätze. Vielleicht liegt es auch an einer schwachen Bearbeitung und Kürzung oder einer Kombination aus einem wenig überzeugenden Inhalt und einer nicht wirklich gelungenen Adaption. So oder so ist das Fundament dieses Hörbuchs nicht wirklich stabil und für den Sprecher eher eine Hypothek als alles andere.

Ich will gar nicht wissen wie das Hörbuch ausgefallen wäre, wenn nicht David Nathan es lesen würde. Er macht einmal mehr einen richtigen guten Job und er ist eine Bank in dieser Hinsicht. Er kann im Prinzip lesen was er will, das Niveau und die Qualität sind absolut top und sehr hoch. Das ändert natürlich nichts am durchschnittlichen Inhalt, aber es gestaltet die Sache immerhin etwas erträglicher. Nathan verleiht den meisten Charakteren einen eigenen Klang, dadurch kann man sie alle gut auseinander halten, da gibt es nichts zu beanstanden, in diesem Bereich ist alles in bester Ordnung.

Wenn ein Topsprecher am Start ist, dann braucht man bei einem Hörbuch auch nicht unbedingt eine Untermalung. Hier gibt es jedenfalls keine, keine Musiken oder Geräusche, aber dank David Nathan kommt die Produktion auch ganz gut ohne diese Hilfsmittel aus.

Schwacher Inhalt, starker Sprecher, macht unterm Strich eine durchschnittliche Angelegenheit. Schade, die Ansätze waren brauchbar, aber es ging nie darüber hinaus und so bleibt es leider ein Thriller von der Stange, wenn auch erstklassig vorgetragen.

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Der Audio Verlag

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