Bekloppte Hörspiele

Domination Nr. 1
- Der Fall des Dr. Schmidt -
(Rikahoe)

Captain Blitz urteilt:

Der Staatssekretär Martin Osborne (Arne Adler) wurde entführt, doch wer ist für diese Tat verantwortlich und was will der Täter damit erreichen? Steve Thompson (Klaus Zimmermann) ist Agent einer Geheimorganisation und er macht sich nun an die Arbeit, um den Staatssekretär aus den Klauen des grausamen und geheimnisvollen Dr. Schmidts (Alexander Lemke) zu befreien. Wird es ihm gelingen oder übersteigt dieser Auftrag Steve Thompsons Fähigkeiten?

- Meinung -

Rikahoe (Richtig Kaputte Hörspiele) ist ein neues Label, dass laut eigener Aussage trashige Hörspiele auf den Markt bringt und auch weitere bringen will. Inhaltlich mag das mit dem Trash auch stimmen, das klingt alles irgendwie nach schon mal dagewesen und nach einer Mischung aus Larry Brent, Men In Black und Co., also nichts innovatives oder sonstwie ansprechendes. Die Bearbeitung fällt zudem auch viel zu lang aus, 65 Minuten kann man sich dieses Hin und Her nicht am Stück anhören, das geht an die Nerven. Inhaltlich wird also schon mal nichts geboten, was den Hörer in irgendeiner Form begeistern könnte, da es einfach altbekannte Zutaten sind, die man in Hörspielform schon zigfach zu hören bekam. Sicher, die Sache mit der Geheimorganisation könnte man in weiteren Folgen erklären, aber das war es dann auch schon mit dem Potential, jedenfalls wenn man nach der ersten Folge geht. Zudem haben sich einige Punkte eingeschlichen, die so einfach nicht sein dürfen. Wie oft will man eigentlich den Namen des Agenten noch vollständig aussprechen? Wieso erwähnt immer und immer wieder, das er mit seinem Hummer fährt? Da sollten die Herren Autoren aber noch eine ganze Menge lernen, damit die Story und die Bearbeitung annehmbar sind.

Tut mir leid, aber was von den Sprechern und Sprecherinnen geboten wird, ist kein Trash, sondern ganz einfach laienhaft. Das kann man nicht mal auf Amateurniveau anheben, das würde den Amateuren und semiprofessionellen Sprechern nicht gerecht werden. Arne Adler ist noch der beste Sprecher in der Rolle des Erzählers und selbst das ist noch schwerlich zu ertragen, denn er betont seltsam, wenn nicht sogar falsch. Er spricht einfach zu langsam und er ist mehr damit beschäftigt bloß nichts falsch auszusprechen und deutlich zu reden, was aber zu Lasten des Hörflusses dieser Produktion, von Tempo kann hier leider keine Rede mehr sein. Der zweite der Macher Rikahoes, Alexander Lemke, tritt hier genau wie sein Kollege Adler, gleich in mehreren Rollen auf, doch weder die eine ist noch brauchbar. Das gilt auch für den Sprecher in der Hauptrolle, denn Klaus Zimmermann konnte mich als Steve Thompson nicht überzeugen. Alles wirkt stocksteif und hölzern und keiner der hier auftretenden Sprecher und Sprecherinnen kann in irgendeiner Form auch nur eine solide Leistung bringen.

Wenigstens in Sachen Musik und Geräusche kann man einigermaßen überzeugen, wobei die Musiken an sich scheinbar nicht mal selber von Rikahoe gemacht worden sind. Da hat man sich wohl einfach bei einem Sampler bedient und das war es dann auch schon, was an sich ja nicht verwerflich ist. Problematischer sieht es da schon bei den Geräuschen aus, die weitestgehend absolut in Ordnung sind, nur bei Schlägen und Kämpfen klingt das alles einfach nur noch daneben.

Muss ich zum Cover noch was sagen? Schaut es euch an und urteilt selbst. Es gibt schlechteres, aber auf jeden Fall auch deutlich bessere Titelbilder. Da kann man aber noch eher sagen, dass man es als Trash akzeptieren kann.

Ganz im Gegenteil zum Rest, denn immerhin zieht Rikahoe dem Hörer ja den vollen Preis für dieses Werk aus der Tasche und in der heutigen Zeit, hat man nicht mal eben kurz das Geld so locker sitzen, vor allem nicht dann, wenn man für den Preis auch weitaus bessere Werke kaufen kann. Tut mir leid, sich hinter dem Deckmantel des Trashs zu verstecken und dann sowas zu veröffentlichen, geht gar nicht. Bitte verbessern und zwar ganz schnell und ganz viel!

Der Link:
Rikahoe

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