Anna Gavalda
- Ich habe sie geliebt -
(Der Hörverlag)

Captain Blitz urteilt:

Chloé und Pierre (Jele Brückner und Friedhelm Ptok) könnten ungleicher nicht sein, doch beide verbindet etwas, nämlich gescheiterte Lieben und Beziehungen. Obwohl Pierre Chloés Schwiegervater ist, hat er sich ihr gegenüber noch nie geöffnet, doch hinter der harten Schale verbirgt sich ein weicher Kern und langsam beginnen beide dem anderen gegenüber zu erzählen, was sie bedrückt.

- Meinung -

Anna Gavalda hat hier großes Gefühlskino für die kleine Bühne geschrieben, denn es gibt nur wenige Charaktere, der Fokus liegt ganz klar auf Chloé und Pierre, die ihre Herzen ausschütten und dazu die Generationsbrücke überqueren müssen, was sich als nicht so ganz einfach darstellt. Daraus bezieht die Geschichte eine gewisse Spannung, auch wenn die Gewichtung vornehmlich auf den einzelnen Schicksalen liegt und die Gefühle an sich im Vorderung stehen, weniger der Aspekt der Spannung. Diejenigen, die auf gefühlsbetonte Geschichten stehen, die dürften sich von der 65 Minuten langen Adaption in den Bann gezogen fühlen, inhaltlich und von der Bearbeitung her wird hier jedenfalls alles richtig gemacht.

Solche Geschichten stimmlich umzusetzen, das ist sicherlich alles andere als einfache Arbeit. Dennoch gelingt es der Riege hervorragend, Anna Gavaldas Vorlage unter der Regie von Angeli Backhausen umzusetzen. Allen voran natürlich Jele Brückner und Friedhelm Ptok, die die Hauptrollen sprechen und dabei ihr ganzes Können unter Beweis stellen. Sehr facettenreich, sehr mitreißen und einfach erstklassig, das muss man ganz klar so sehen. Doch auch alle anderen Sprecherinnen und Sprecher wissen zu überzeugen, was sie natürlich auch müssen, wenn es nur eine so kleine Sprecherriege gibt, da würden Aussetzer umgehend auffallen, was aber glücklicherweise nicht der Fall ist, hier liefern sie alle tolle Leistungen ab.

Dezente Untermalung in Form von Akkordeon-Klängen, die französisches Flair aufkommen lassen, also wurde auch in der Hinsicht alles richtig gemacht. Man hat Stücke von Marc Perrone dafür verwendet und dabei handelt es sich meiner Meinung nach um die perfekte Wahl. Sehr atmosphärisch, sehr stimmungsvoll und einfach genau richtig!

Wie gesagt, wer Gefühlskino auf kleiner, intimer Ebene mag, der muss hier einfach zugreifen. Wen diese Richtung gar nicht anspricht, der sollte das auch gar nicht in Erwägung ziehen. Eine schöne Geschichte von Anna Gavalda, erstklassig umgesetzt, ein rumdum gelungenes Werk!

Der Link:
Der Hörverlag

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