Gusti die Seegurke
(Preiser Records)

Captain Blitz urteilt:

Gusti (Leni Lust) ist eine Seegurke, doch das scheint niemand zu kapieren, denn sie wird dauernd für etwas anderes gehalten. Mal hält man sie für einen Blutegel, dann für ein Wurm oder auch mal für einen...nun ja...Hundehaufen. Niemand scheint ihr Dasein zu würdigen oder wie sieht der Sushikoch (Ciro de Luca) das? Der würde Gusti mit Sicherheit am liebsten zubereiten oder etwa nicht? Eines ist sicher, für die freche Seegurke bleibt es spannend und sie gerät immer wieder in aufregende Situationen. Wie wird ihr Abenteuer ausgehen?

- Meinung -

Eine neue Hörspielgurke? Tritt Gusti das Erbe Holgers an? Nein, das nicht, denn dieses Hörspiel ist ganz anders gelagert. Sicher, beide Gurken richten sich durchaus an die jüngere Zielgruppe, können aber auch gleichzeitig die erwachsenen Hörer unterhalten, doch Gusti möchte eigentlich im Prinzip lieber nur frech sein, Spaß haben und nicht unbedingt klugschwätzerisch daherkommen, wie man es vom guten Holger kennt. Gusti ist eine absolute Gute-Laune-Gurke, die ihr Mundwerk nicht halten kann, immer wieder in schräge und lustige Situationen gerät und wo sie ist, da ist immer was los. Stellenweise würde ich auch sagen, dass sie vielleicht doch noch eher was für die jüngere Hörerschaft ist, da hier noch mehr Wert auf eine gute Zeit und lustige Momente gelegt wird. Insgesamt ein sehr kurzweiliges Vergnügen mit einer Spielzeit von knapp unter einer Stunde, inhaltlich und von der Bearbeitung her gibt es nichts zu meckern.

Leni Lust, die die Geschichte geschrieben hat, ist hier nicht nur in der Hauptrolle als Gusti unterwegs, sondern sie spricht noch die eine oder andere Rolle und alle voller Inbrunst und mit deutlich hörbarem Spaß an der Sache. Doch auch der Rest der Truppe macht seine Sache richtig gut und klingt hochmotiviert, wobei ich lediglich ein wenig an Sebastian Wendelins Auftritt als Fischersohn rummäkeln muss, das klingt für mich einfach zu übertrieben und eher dämlich als alles andere, weniger wäre da mehr gewesen. Ganz so grenzdebil muss man die heutige Jugend dann nun auch nicht klingen lassen, oder? Wie dem auch sei, namentlich dürften die meisten Sprecherinnen und Sprecher der deutschen Hörerschaft herzlich wenig sagen, doch darauf kommt es nicht an, sondern auf die Leistungen und die stimmen absolut. Übrigens ist es schon fast eine wahre Kunst, wenn man die Sprecherliste lesen kann, hier hat man sich jedenfalls etwas einfallen lassen. "Such den Sprecher" könnte man das schon fast nennen, aber mehr möchte ich da eigentlich nicht verraten.

Christoph Hofer zeichnet sich für die Untermalung verantwortlich, Leni Lust ist aber meistens auch mit dem Gesang zur Stelle und die zahlreichen Lieder sorgen nicht nur für gute Laune, sondern auch für reichlich Auflockerung. Musiken, Geräusche und Sounddesign lassen jedenfalls keine Wünsche offen und nicht wundern, wenn man sich selber beim Mitsingen ertappt.

Damit nicht genug, das Booklet ist wirklich schön aufgemacht und bietet neben den typischen Produktionsinformationen noch ein paar richtig schöne Illustrationen, die zum Inhalt passen und diverse Szenen auch noch grafisch darstellen. Damit beweist Leni Lust, dass sie ein wahres Multitalent ist, denn dafür ist sie auch verantwortlich, zeichnen und malen kann sie auch noch richtig gut.

Ein schönes Hörspiel mit vielen lustigen Szenen, witzigen Liedern, tolle produziert und gelungen eingesprochen, hier bleiben kaum Wünsche übrig und ich hoffe, dass Gusti in Serie gehen wird, denn die Qualität ist definitiv vorhanden. Go, Gusti, Go!

Der Link:
Preiser Records

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