Joseph Conrad
- Herz der Finsternis -
(Der Hörverlag)

Captain Blitz urteilt:

In der Wildnis, im sogenannten "Herz der Finsternis", treffen der skrupellose Elfenbeinhändler Kurtz (Hans-Gerd Kübel) und Kapitän Marlow (Bernd Rumpf) aufeinander und dieser erfährt, mit welcher Grausamkeit im Kongo gearbeitet wird. Kurtz hält seinen Distrikt fest im Griff und regiert mit eiserner Hand, doch was treibt diesen Mann an und wie rechtfertigt er sein Handeln?

- Meinung -

Ohne "Apocalypse Now" gesehen zu haben ging ich also ganz ohne Erwartungen an dieses Werk ran und wurde enttäuscht. Mag sein, dass es intensiv ist und die schwüle Atmosphäre des Kongos überzeugend dem Hörer näher gebracht wird, aber was dafür sorgt, dass mich diese Produktion nicht begeistern kann, ist die zähe Bearbeitung. Nur zwei Leute unterhalten sich und unterhalten sich und unterhalten sich und das ist mir dann doch einfach zu wenig. Von Abenteuer, Mystery oder sonstwas keine Spur, das ist so trocken, das fällt schon eher in die Kategorie Dokumentation.

Sieht man von der schnarchigen Bearbeitung ab, so wird schon sehr starke Sprecherkost geboten, daran gibt es nichts auszusetzen. Bernd Rumpf dürften einige wahrscheinlich als die deutsche Synchronstimme von George Clooney kennen. Rumpf bringt hier all sein Talent ein und er beweist, wie gut er ist und überzeugt mit einer erstklassigen Performance, was natürlich auch für Hans-Gerd Kübel gilt. Das Zusammenspiel der beiden ist absolut top und in der Hinsicht kann man nur positiv über diese Produktion reden.

In Sachen Untermalung wird ebenfalls etwas geboten, auch wenn es doch eher spartanisch ist. Sicherlich wird die Wildnis lebendig, wenn die passenden Klänge dazu ertönen und es kommt durchaus die passende Atmosphäre auf, doch auch hier hätten die Macher nicht so sparsam sein dürfen.

Ich habe ehrlich gesagt kaum etwas erwartet und fand das Ergebnis dann doch ziemlich enttäuschend. Die Bearbeitung fällt zäh aus und wenn zwei Männer reden freut sich nicht der Dritte, von Freude konnte bei mir nämlich nicht die Rede sein. Unspektakulär und nur etwas für Stimmfetischisten, die Rumpf und Kübel bei der Arbeit zuhören wollen.

Der Link:
Der Hörverlag

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