Hörgespinste Nr. 1
- Klirrende Kälte -
(Pandoras Play)

Captain Blitz urteilt:

Damit hat die Gruppe von Freunden nicht gerechnet, denn eigentlich sollte es eine entspannende Unternehmung werden, aber sie endet im Grauen. Man wird eingeschneit und kommt mit dem Wagen nicht mehr raus und der anvisierte Zielort scheint auch nicht erreicht worden zu sein. Was nun? Weit und breit ist keine Hilfe in Sicht, dann verschwindet auch noch einer von ihnen! Woher kommt dieses seltsame, unheimliche Geräusch? Fest steht, dass nicht alle von ihnen diesen Ort wieder lebend verlassen werden...

- Meinung -

Ein "Klassiker" von Pandoras Play, denn das Hörspiel an sich war eigentlich schon im Jahre 2000 fertig, doch man hat ein paar Feinschliffe vorgenommen, so dass vier Jahre später erst die Zeit für dieses Gruselhörspiel gekommen ist. Die Story an sich ist zwar nicht sonderlich innovativ, hat man sowas schon in unzähligen Slashermovies gesehen, doch im Hörspielbereich gibt es derartige Geschichten eher selten. Der Hörer fühlt sich von der Atmosphäre und den Geschehnissen her schon ein wenig an "Der Pakt mit dem Teufel" erinnert, doch man sollte dies wohl eher als eine Art Homage sehen und schlecht ist das Ganze dann auch nicht geworden. Also eher easy listening, wenn dies im Gruselbereich überhaupt geht, und mit den Charakteren mitfiebern. Wer überlebt, woher kommen die Geräusche, wer steckt dahinter? Spannung ist also garantiert, doch man sollte nicht auf ein besonders plausibles Ende pochen.

Damals hat man bei Pandoras Play noch keine Profisprecher ins Haus geholt und es stand "Heimarbeit" an. Muss man jetzt den sprechertechnischen Supergau erwarten? Nein, dieser wird verhindert, denn man zeigte sich im Jahre 2000 schon sehr motiviert und die Leistung aller(!) kann sich hören lassen, auch wenn es hier und da mal hakt, aber es sind halt keine Profis, was man schon deutlich hört, doch es geht nicht so schlecht zu, als dass man das gesamte Produkt verteufeln sollte. Dem Hörer wird schon schnell klar, falls er sich mit Produktionen aus dem Hause Pandoras Play auskennen sollte, dass sich hier die Sprecher und Produzenten noch in den Anfängen befanden, doch dafür ist ihre Perfomance relative ordentlich ausgefallen und mit der der ersten Folgen der Schattensaiten vergleichbar, vielleicht einen Tick besser.

Bei der Musik hat man noch ein wenig nachgeholfen und man verkündet hier digitales remastering, was auch Sinn macht, immerhin sind schon ein paar Jahre ins Land gezogen und die Damen und Herren um Katja Behnke und Klaus Brandhorst sind in der Kunst des Produzierens einiges gereift. Bei der Musik und den Effekten hat man sich sehr ins Zeug gelegt, die Klänge von Marcel Schweder sind düster, stimmungsvoll und sie erzeugen eine dichte Atmosphäre, die man in dieser Form auch von einer professionellen Produktion erwarten kann. Somit liegt man in diesem Bereich nicht nur im Soll, man erfüllt sogar mehr als nur die Erwartungen.

Natürlich ist es "nur" eine weitere Gruselserie, das muss man sich selbst bei Pandoras Play eingestehen, aber man ist dort bemüht mehr aus dem Thema rauszuholen. Dafür muss man ihnen Respekt zollen und sollte man sich noch weiter steigern, dann wird hier in kurzer Zeit eine starke Gruselserie entwickeln, die sich keineswegs hinter Konkurrenzprodukten (ja, auch nicht vor denen der großen Label!) verstecken muss. Für einen Erstling, der mittlerweile vier Jahre alt ist, alles andere als schlecht und Fans von Pandoras Play können blind zugreifen. Neulinge sollten je nach Möglichkeit erstmal probehören.

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