Axel Hacke
- Der kleine König Dezember -
(Der Hörverlag)

Captain Blitz urteilt:

Der kleine König Dezember (Horst Bollmann) wohnt in der Ritze eines Bücherregals und er trifft sich immer wieder mit einem Mann (Winfried Glatzeder), mit dem er sich angeregt austauscht. Vor allem für den Mann sind die Gespräche immer höchst interessant, denn er erfährt einiges über die Welt des Königs. Dort wird man groß und schlau geboren und man wird mit der Zeit immer kleiner und vergisst immer mehr. Träume werden in Schachteln aufbewahrt und diese Welt hält noch einige andere Eigenheiten parat. Wird das den Ins-Büro-Geher dazu anhalten, die Welt mal mit anderen Augen zu sehen?

- Meinung -

Ich ging bei dem Titel von Alex Hackes Werk zunächst von einer Weihnachtsgeschichte aus, doch dem ist nicht so. Hier geht es um ganz andere Dinge, nämlich um eine richtig schöne Geschichte, die auch zum Nachdenken anregt. Muss an alles als gegeben ansehen? Sind die Dinger immer so, wie man sie auch auf Anhieb sieht? Nicht selten gibt es mehrere Sichtweisen und darauf will diese Geschichte aufmerksam machen und ich bin eine Stunde lang gut unterhalten worden und auch nach dem Hören beschäftigt einen dieses Werk. Inhaltlich eine feine Sache, wobei man man nicht unbedingt sofort von einem gewöhnlichen Hörspiel ausgehen sollte, denn viel Aktion und Interaktion gibt es hier nicht.

Das liegt natürlich daran, dass hier nur drei Charaktere mit von der Partie sind, die zwei Hauptakteure und dazu eine Kellnerin, das war es. Den großteil der Arbeit absolvieren Horst Bollmann als König Dezember und Winfried Glatzeder als Mann und die beiden befinden sich im Prinzip die ganze Zeit über in einem Dialog, richtig Hörspiel ist das deshalb nur bedingt. Doch die ganze Angelegenheit wirkt dadurch umso intensiver. Das Hin und Her zwischen den beiden ist sehr mitreißend und interessant, die Darbietungen sind wirklich hervorragend, das Spiel ebenfalls und Conny Wolter löst ihre Aufgabe als Kellnerin auch bestens und ganz souverän.

Die Untermalung geht in Ordnung, die Musik von Peter Zwetkoff erfüllt ihren Zweck absolut, aber man wird so sehr von den Sprechern in den Bann gezogen, dass diese kaum auffällt, ich konzentrierte mich jedenfalls mehr auf den Dialog der beiden Hauptcharaktere.

Ein durch und durch interessantes, wie auch eigenwilliges Werk, das zum Nachdenken anregt, was heutzutage leider bei viel zu wenigen Produktionen der Fall ist. Zwar wäre mehr Hörspielcharakter nicht verkehrt gewesen, aber ob die Produktion dann noch so funktioniert hätte wie sie es tut, steht auf einem anderen Blatt. Meiner Meinung nach eine empfehlenswerte Geschichte!

Der Link:
Der Hörverlag

Bei Amazon kaufen:

Zurück