Bekloppte Hörspiele

Mark Tate Nr. 1
- In den Krallen des Geisterkönigs -
(Hörfabrik)

Captain Blitz urteilt:

Mark Tate (Thorsten Pahlke) ist mit einem Amulett bewaffnet, welches magische Kräfte besitzt. Damit kämpft er gegen Geister, Dämonen und Ungeheuer aller Art, denn nicht umsonst nennt man ihn den Teufelsjäger. Er bekommt es mit gefährlichen Teufelsanbetern zu tun, die ihm seine Waffe entreissen wollen und ihm auf den Fersen sind. Kann sich Tate zusammen mit seinen Mitstreitern gegen die Anhänger des Bösen durchsetzen?

- Meinung -

W. A. Hary ist mit Sicherheit nicht für seine grossartigen Werke bekannt und bei Mark Tate ist es in keinster Weise anders. Ein 08/15-Kämpfer gegen das x-te Böse, mit einer verwirrenden, konfusen Story und nach kürzester stellt sich entweder Langeweile ein oder man hat wutschnaubend Lust diesen Schund abzustellen. Ein weiterer Punkt, der gewaltig stört, ist der fehlende Erzähler. Dauernd quasseln einem die Charaktere die Ohren voll, es kommt zu Szenen Marke "Hilfe, da kommt was auf mich zu, ich muss dies und jenes machen!", die einfach nur lächerlich wirken und durch einen Erzähler besser gewirkt hätten, verständlicher wären und nicht einen verwirrten Hörer zurückgelassen hätte, den die konfuse Geschichte nicht nach einer Viertelstunde schrecklich anödet. Es wurden also gigantische Fehler bei der Bearbeitung gemacht, die das Werk von Anfang an zum Scheitern verurteilen!

Nach den Road Bandits erwartet der Hörer und Fan der Hörfabrik eigentlich ähnliche Qualität, doch weit gefehlt. Zwar macht Thorsten Pahlke in der Hauptrolle als Teufelsjäger Mark Tate eine wirklich gute Figur und neben ihm kann man noch Oliver Theile empfehlen, aber das war es eigentlich auch schon. Den Rest der Besetzung kann man nur mit Abstrichen anhören oder sich mit Grausen abwenden. Als bestes Beispiel sei da Mahsa Arjomand genannt, die sowas von erbärmlich abliest, dass einem nichts mehr einfällt. Sicher, sie soll in ihrer Rolle zum größten Teil im Bann des Bösen stehen, aber das kann man besser rüberbringen. Hat man vorher sowas wie ein Casting gemacht? Wenn, dann wäre sie sicherlich nicht so prominent vertreten. Alle Aufregung bringt nichts und anstatt die Hörfabrik einen weiteren Schritt nach vorne macht oder mindestens das Niveau der Road Bandits hält, macht man mehrere Schritte zurück und diese Produktion ist schlechter als die meisten Folgen der A.D.F.!

Musikalisch ein zweischneidiges Schwert und wenn man es augenzwinkernd hinnimmt, dann kann die Untermalung wirklich witzig sein. Irgendwas zwischen altem Krimischinken und ebenfalls nicht mehr ganz frischem Quizshowgedudel. Dazu ist die Musik zu laut eingemischt worden und im Vergleich dazu wirken die Dialoge regelrecht dumpf. Schade, da muss sich in Sachen Tonqualität in nächster Zeit dann auch mal was tun.

Das Cover gefällt mir und von der Aufmachung her ist es schon ein wahrer Lichtblick, denn man hat hier das bisher beste Design hingezaubert, welches bisher eine Produktion der Hörfabrik zieren durfte, gleichauf mit der Kurzarbeit.

Was für ein Schuss in den Ofen, hier geht beim Auftakt so ziemlich alles daneben, was daneben gehen kann. Harys Vorlagen mögen nicht die besten sein, aber man kann auch aus John Sinclair mehr machen, als es die Hefte vermuten lassen. Diesen Weg ist man aber nicht gegangen und die Umsetzung ist einfach grausam. Alles, was sich die Hörfabrik mit den vorherigen Produktion erarbeitet hat, wurde hier anscheinend vergessen. Da muss eine deutliche Steigerung kommen, ansonsten ist diese Reihe eine regelrechte Totgeburt. Sorry, aber das ist ein Wahnsinn der Woche!

Der Link:
Hörfabrik

Zurück