Christine Nöstlinger
- Konrad oder Das Kind aus der Konservenbüchse -
(Oetinger-audio)

Captain Blitz urteilt:

Eines Tages steht eine riesige Konservenbüchse vor Frau Bartolottis Tür (Manon Straché), die damit zunächst nichts anzufangen weiß. Vermutlich ist ja falsch abgeliefert worden und sie will sie zurückgeben, doch die Konserve muss verschlossen bleiben, sonst muss Frau Bartolotti sie behalten. Die Neugier siegt und siehe da, in der Büchse befindet sich ein Kind, genauer gesagt ein Junge namens Konrad (Oskar Köppen)! Dann merken die Männer aus der Konservenfabrik aber, dass sie Konrad falsch abgeliefert haben und wollen ihn nun zurück haben, geöffnete Konserve hin oder her. Doch Frau Bartolotti sieht das mittlerweile anders, denn sie hat ihren Konrad doch sehr lieb gewonnen!

- Meinung -

Die meisten von uns dürften die Geschichte aus Christine Nöstlinger kennen, sie gehört jedenfalls meiner Meinung nach zu den Genre-Klassikern und dürfte nicht nur für junge Leser bzw. Hörer interessant sein, die hier vermittelte Message ist auch an erwachsene Hörer gerichtet. Kinder können nicht gezüchtet und in Konserven gehalten werden, damit man sie dann genormt auf die freie Welt los lässt. Der perfekte Mensch, in einer Fabrik gezüchtet und an Eltern versendet, das ist eine Zukunft, die sich wohl niemand wünscht. Die Geschichte hat nichts von ihrem Charme oder ihrer Wirkung verloren und unterhält auch weiterhin noch bestens und ist spannend zugleich und zwar auf ihre ganz eigene Art und Weise. Man fiebert mit Frau Bartolotti und Co. mit, damit Konrad bei ihr bleiben kann und dieser zeitlose Klassiker ist auch heutzutage noch einfach tolle Kinderliteratur!

Anfangs hatte ich Probleme mit Oskar Köppens Auftritt als Konrad, doch seine merkwürdige Sprechweise gehört wohl zur Rolle, denn Konrad weiß nach seiner "Geburt" noch nicht so wirklich, wie man richtig spricht. Das bringt Köppen dann wiederum gut rüber, ich empfand es anfänglich aber trotzdem als recht nervig. Man gewöhnt sich mit der Zeit dran und später redet er normal und diese Wandlung ist ein Beleg dafür, dass er sein Handwerk absolut versteht. und ihn Regisseurin Claudia Johanna Leist gut in die richtige Richtung gelenkt hat. Doch das gilt nicht nur für Köppens Darbietung, sondern auch für die gesamte Truppe, denn da gab es nicht einen Ausfall, alle überzeugen auf ganzer Linie, ob es nun Manon Straché als Frau Bartolloti ist oder Erzähler René Heinersdorff, da gibt es nichts zu meckern. Auch die weitern Rollen sind recht prominent besetzt worden, es mischen Michael-Che Koch, Volker Niederfahrenhorst, Bernd Kuschmann und weitere mit, in dieser Hinsicht kann man mit dem Hörspiel absolut zufrieden sein.

Von der Untermalung her sowieso, denn Rainer Quade hat wieder mal gezaubert und dem Hörspiel den passenden akustischen Anstrich verliehen. Schöne Klänge sorgen für die richtige Stimmung und Atmosphäre, die Geräuschkulisse kann sich auch hören lassen und somit kann man auch über diesen Bereich der Produktion nur lobend reden.

In Buchform schon klasse gewesen, die Hörspieladaption kann da mithalten und ist eine rundum empfehlenswerte Angelegenheit für Jung und Alt! Ich kann somit nur allen raten, zu diesem schönen Hörspiel zu greifen, ein wirklich zeitloses Werk, das mich bestens unterhalten hat.

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Oetinger-audio

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