Die Originale Nr. 22
- In den Schluchten des Balkan -
(Europa)

Captain Blitz urteilt:

Der Balkan wird von einer schrecklichen Verbrecherbande tyrannisiert und Kara Ben Nemsi (Hellmut Lange) und seine Freunde wollen deren Anführer namens "Schut" fangen und die Bande zerschlagen. Kein einfaches Unternehmen, denn an jeder Ecke lauern neue Gefahren und Hindernisse stellen sich ihnen in den Weg. Werden sie alle Widersacher besiegen und den Verbrechern das Handwerk legen können oder werden sie in den Schluchten des Balkan ihr letztes Abenteuer erleben?

- Meinung -

Die Karl May Vertonungen gehören einfach zu den Originalen dazu, das haben schon die vorherigen Staffeln gezeigt. "In den Schluchten des Balkan" ist ein würdiger Vertreter und kann sich problemlos mit der Vethake-Version messen. An manchen Stellen hinterlassen nämlich beide Fassungen den Eindruck, dass die Bearbeitung so heftig in Form gebracht wurde, dass sie gehetzt wirken. Es geht also mit einem mörderischen Tempo zur Sache, das absolut keine Längen oder Durchhänger zulässt. Auf der einen Seite ist das natürlich angenehm, dass es keine Füllszenen gibt, doch auf der anderen Seite ist es nicht so toll, wenn die Charaktere ihren Text regelrecht runterhecheln. Unterm Strich ist die Bearbeitung von Dagmar von Kurmin nicht von schlechten Eltern und lieber eine zu flotte Umsetzung als ein Schnarchfest.

Ein paar Namen stechen hier ganz klar hervor, unter anderem sind das Hellmut Lange in der Hauptrolle als Kara Ben Nemsi, Christian Rode als Omar Ben Sadek und Joachim Rake als Mübarek. Sie haben die markantesten Stimmen und diese alten Recken erkennt man sofort und ohne jede Mühe. Die restlichen Sprecher sind aber nicht weniger gut, sie liefern das ab, was man von ihnen erwartet und zwar einwandfreie und ordentliche Leistungen. Zwar sagen die Namen nicht unbedingt viel, doch es sind allesamt Vollprofis wie sie im Buche stehen und die dafür sorgen, dass das Hörspiel von dieser Seite her ein voller Erfolg wird.

Gute Musiken, die für die passende Atmosphäre sorgen und ein Stück besser rüberkommen, als es bei Vethakes Version der Fall war. Zwar wurde hier auch noch recht spärlich gearbeitet, aber das war zur damaligen Zeit einfach so, da wurde nur selten mal eine pompöse und großzügige Untermalung rausgehauen, deshalb geht die Darbietung hier in Ordnung. Selbiges gilt auch für die Geräusche und Effekte, die passend sind und die jeweiligen Szenen gekonnt und realistisch rüberbringen, so dass der Hörer sich die Handlung gut und ohne Schwierigkeiten vorstellen kann.

Die dritte Staffel der Originale lässt bisher keine Wünsche offen, für Karl May Fans ist diese Produktion sowieso ein Muss und Freunde alter Hörspiele und schöner Klassiker ist dieses Werk sicherlich das kleine Geld wert. Ein Faible für Mays Werke sollte man aber schon mitbringen, damit man daran Gefallen findet.

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