James Matthew Barrie
- Peter Pan -
(Headroom)

Captain Blitz urteilt:

Wendy (Laura Maire) bekommt immer wieder Besuch von Peter Pan (Jens Wawrczeck), der sie mit ins Nimmerland mitnimmt. Dort wird den ganzen Tag gespielt und erwachsen werden will dort niemand. Doch ganz so einfach ist das nicht, denn Peter und seine Freunde haben einen gefährlichen Gegner, nämlich den fiesen Captain Hook (Jürg Löw). Der entführt auch direkt mal Wendy und nun muss Peter sie befreien. Wird es ihm gelingen oder ist seine Freundin für immer verloren?

- Meinung -

Headroom hat diese bekannte Kindergeschichte in der Reihe "mit Pauken und Trompeten" untergebracht und dabei handelt es sich um ein Orchesterhörspiel. Wenige Sprecher und das Hauptohrenmerk liegt in dem Fall auf der orchestralen Seite dieser Umsetzung. Judith Lorentz hat hier jedenfalls ganze Arbeit geleistet, denn auch wenn hier nur drei Sprecher am Werk sind, das Hörspiel funktioniert trotzdem, keine Verständnisprobleme, dafür aber witzige Momente und durchweg eine gute Zeit für die Hörerschaft. Bei einer kurzweiligen Umsetzung von 56 Minuten muss man sich auch keine Sorgen machen, dass es hier zu Längen kommt, die gibt es definitiv nicht und alles in allem ist auch diese eigenwillige Adaption des bekannten Stoffes rundum gelungen.

Wie gesagt, nur drei Sprecher sind hier am Start, also müssen diese mehr leisten, um überzeugen zu können. Das gelingt Laura Maire, Jens Wawrczeck und Jürg Löw scheinbar mühelos, Spiel- und Sprachwitz sind vorhanden und das Trio kommt hochmotiviert rüber. Man kann auch niemanden hervorheben, da hier jeder für sich einen großen Teil zum Erfolg des Gesamtwerks beiträgt. Ob es nun Laura Maire als Wendy ist, die ihren Peter Pan anhimmelt oder Jens Wawrczeck als eben dieser, der nicht erwachsen werden will und hörbar Spaß an seiner Rolle hat. Jürg Löw spricht dagegen herrlich fies den Piraten Captain Hook und seine Betonungen sind urkomisch, wenn er den schlechten Stil Peter Pans kritisiert und das P immer wieder besonders hervorhebt. Jede Rolle bietet somit einen bestimmten Reiz und alle drei haben Zugang dazu gefunden und bringen diese Charakterzüge der Hörerschaft gekonnt näher. Dies dürfte auch ein Verdienst von Regisseurin Judith Lorentz sein, die die Fäden gekonnt in der Hand hält.

Wie kann es bei einem Orchesterhörspiel auch anders sein, Musik ist ein extrem wichtiger und essentieller Bestandteil. Mit Henrik Albrecht hat man einen mehr als nur kompetenten Mann gefunden, der dieser Produktion den perfekten akustischen Anstrich verpasst hat. Die Klänge sind so passend und stimmungsvoll, dass sie teilweise sogar Sprecherinnen und Sprecher ersetzen kann und dadurch kommt diese Produktion halt auch mit so wenigen aus. Ein Experiment, das wunderbar aufgeht, einfach unglaublich.

Klassische Musik macht Spaß, so steht es jedenfalls im Klappentext und das untermauert diese Produktion auf eindrucksvolle Art und Weise. Eine absolut empfehlenswerte Angelegenheit, die vor allem dazu genutzt werden sollte, um die junge Hörerschaft an derartige Klänge heranzuführen und dazu wird auch noch eine lustige und unterhaltsame Geschichte geboten. Empfehlenswert!

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