Teresa Medeiros
- Rebellin der Liebe -
(Sounds of Seduction)


Captain Blitz urteilt:

Lord Bannor ist ein Mann, wie er im Buche steht. Ein ganzer Kerl, mutig, kühn und jeder Gefahr gewachsen. Jeder? Nicht ganz, denn seine zahlreichen Abenteuer haben mittlerweile zu einer beachtlichen Anzahl von Kindern geführt, aber wie er soll er diese erziehen? Ganz klar, eine Ehefrau muss her und er lässt sich eine Braut suchen. Diese wird anscheinend in Lady Willow gefunden, doch sie ist zunächst keine Frau, wie Bannor sie sich vorgestellt hat...

- Fazit -

Die Story ist keine Weltneuheit, eigentlich eher eine Liebeschnulze nach Schema F, hier unterscheiden sich die diversen Liebesromane vermutlich nur durch das Setting. Hier spielt es im 14. Jahrhundert, eine düstere Zeit, doch mit genug Freiraum zum Träumen, denn hier gibt es noch massig Adelige, Burgen usw., also genau der richtige Hintergrund für romantisches Geplänkel. Was macht diese Geschichte denn überhaupt empfehlenswert? Eher die Umsetzung, denn Sounds of Seduction geht ernsthaft mit diesem Thema um, im Gegensatz zu z.B. Lübbe Audios "Comedy goes Pulp!", was eher ein scherzhafter Ansatz war. Was die Story an sich betrifft, so bewegt man sich qualitativ im Mittelfeld, die Charaktere sind austauschbar und eindimensional, für mehr als eine Story dürften sie wohl kaum etwas taugen. Das Tempo ist relativ behäbig, aber die große Action darf man hier auch nicht erwarten. Für Hörer, die keine Freunde derartiger Vorlagen sind, dürfte sich diese Produktion als langweilig darstellen, also ist "Rebellin der Liebe" nur etwas für richtige Fans.

Als Sprecherin konnte man Daniela Hoffmann gewinnen, ein bekannter Synchronstar. Sie ist die deutsche Stimme von Julia Roberts und somit dürfte sie keine Probleme mit derartigen Stoffen haben. Sie gibt sich Mühe, doch der große Wurf will ihr nicht gelingen, denn die Charaktere kann man nicht immer richtig auseinanderhalten, was bei einer Lesung natürlich nicht Sinn der Sache ist und somit kann es von der sprecherischen Seite her nicht ganz überzeugen, was schade ist. Dies beweist aber mal wieder, dass ein großer Name nicht unbedingt ein Garant für eine erstklassige Umsetzung ist.

Um dem Ganzen etwas mehr Pepp zu verleihen hat man die Lesung ordentlich untermalt, tolle Musiken und Effekte sorgen für die richtige Stimmung und somit handelt es sich um eine inszenierte Lesung. Dadurch wird die Produktion etwas aufgewertet, doch an der sprecherischen Leistung und der Story ändert dies nichts, so kann man auch nicht über die diversen Schwächen hinwegtäuschen.

Sounds of Seduction versucht es nun in einem neuen Gebiet, diesmal also mit Lesungen. Dieser Liebesroman stellt die ersten Gehversuche dar und technisch ist es solide, die Vorlage aber leider eher durchschnittlich. Man spricht mit dieser Produktion auch nur richtige Fans von derartigen Romanen an und ob die lieber die Objekte ihrer Begierde hören, als dass sie sie lesen, darf bezweifelt werden. Merzt man die oben genannten Mängel aus, dann könnte es schon eher was in diesem Bereich werden, aber vielleicht macht auch hier die Umsetzung der Vorlage als Hörspiel mehr Sinn. Insgesamt ist diese Produktion nicht unbedingt sehr empfehlenswert, schlecht ist sie aber auch nicht.

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Sounds of Seduction

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