Charles Dickens
- Das Spukhaus -
(Stimmbuch/Maritim)

Captain Blitz urteilt:

Hat der neue Hausherr einer alten Villa Recht und es handelt sich bei seiner Neuerwerbung nicht um ein Spukhaus oder gehen dort tatsächlich Geister um? Er versucht seinem Dienstboten, der schon eher an übernatürliche Dinge glaubt, mit rationalem und logischem Denken davon zu überzeugen, dass dieser Aberglaube purer Unsinn ist. Doch stimmt dies denn wirklich? Hat der Hausherr am Ende die richtigen Erklärungen für die rätselhaften Ereignisse oder spukt es doch in seinem Haus?

- Meinung -

Daniela Wakonigg hat sich diesmal den Grusel-Klassiker von Charles Dickens "Das Spukhaus" vorgenommen und dabei ganze Arbeit geleistet. Zwar darf man hier nicht den grossen Gruselschocker erwarten, doch spannend und düster geht es allemal zu. Der Vorlage merkt man das Alter an, deshalb dürfte diese Story eher für den anspruchsvolleren Hörer von Interesse sein, der kein überlautes Action-Spektakel erwartet. Unterm Strich kann man hier von einer Geschichte sprechen, die zwischen Traum und Wirklichkeit pendelt und viel Freiraum für eigene Interpretationen lässt, was der Produktion eine gewisse Langzeitmotivation spendiert und zu einem erneuten Hören einlädt.

Eine inszenierte Lesung wird versprochen, eine inszenierte Lesung wird auch geboten. Matthias Haase ist der einzige Sprecher und er macht seine Sache sehr gut, er ist in dieser Hinsicht ein Routinier wie er im Buche steht, da er bereits zahlreiche Hörbücher für Igel-Records eingesprochen hat. Auch hier spricht er souverän seinen Text ein, betont gekonnt und sorgt dafür, dass die Lesung insgesamt einen starken Eindruck hinterlässt. Die Regie Daniela Wakoniggs sorgt natürlich auch dafür, dass Haase stimmlich in die passende Richtung gelenkt wird und das gelingt ihr sehr gut.

Stimmbuch hat den Bogen einfach raus wenn es darum geht ein Hörbuch richtig zu untermalen. Für die Musik ist Peter Harrsch verantwortlich, der hier immer die passenden Klänge herbeizaubert und die Lesung sehr plastisch wirken lässt. Von dröge und lahm kann hier keine Rede sein, das Gegenteil ist eindeutig der Fall. Gepaart mit den richtigen Geräuschen und Effekten wird eine Soundkulisse auf die Beine gestellt, von der sich nicht gerade wenige Hörbücher eine gewaltige Scheibe abschneiden.

Das Booklet fällt zwar sehr dünn aus, bietet aber einige brauchbare Informationen über Charles Dickens und das hier vertonte Werk. Vom Design her ist die Produktion nicht relativ schlicht, aber dennoch ansprechend.

So machen inszenierte Lesungen richtig Spass und wer dezenten Grusel auf gehobenem Niveau mag, der wird hier äusserst zufrieden sein. Daniela Wakonigg liefert erneut eine gelungene Produktion ab und macht sich auch weiterhin einen guten Namen. Von Stimmbuch kann gerne mehr in kürzeren Abständen erscheinen, es lohnt sich!

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