Maria Sveland
- Bitterfotze -
(Lauscherlounge)

Captain Blitz urteilt:

Sara mag den Januar in Schweden nicht, er verursacht bei ihr Depressionen und auch in ihrer Ehe ist nicht alles so, wie sie sich das vorstellt. Sie will sich eine Auszeit von ihrem Mann und ihrem zweijährigen Sohn nehmen und deshalb geht es nun für eine Woche nach Teneriffa und zwar alleine. Auf dem Weg dorthin und vor Ort denkt sie über ihr Leben und die Gesellschaft nach und warum sie auf dem besten Wege ist, bitterfotzig zu werden. Warum haben die Männer das Sagen, wenn Frauen doch eigentlich die ganze Drecksarbeit machen? Ist die Welt noch zu retten? Können Frauen und Männer eigentlich doch ganz gut miteinander?

- Meinung -

Beim Lesen des Titels dachte ich erst "Oh Gott, bitte nicht "Feuchtgebiete auf schwedisch, danke!", aber weit gefehlt, denn neben dem plakativ-obszönen Titel fällt nur ein paar mal zu oft das Wort "Spontanfick", ansonsten hat es sich schon mit den Obszönitäten, was auch gut so ist. Denn insgesamt ist dieses Werk von Maria Svedland einfach nur direkt, aber nicht plump und sicherlich nicht nur etwas für Frauen, sondern auch für Männer, aber auch nur für die, die so manche eigene Verfehlung eingestehen können. Ich muss jedenfalls auch eingestehen, dass ich mich das eine oder andere Mal durchaus selber im Männerbild entdeckt habe, von dem Maria Sveland ihre Sara berichten lässt. Insgesamt gesehen wird hier jedenfalls ein guter Einblick in das Seelenleben einer jungen Mutter um die 30 geboten und man versteht manche Dinge einfach besser, dazu gibt es schon den einen oder anderen frechen Spruch, aber flach wird die Geschichte rund um Sara und ihre Reise nach Teneriffa nie. Inhaltlich ist die Sache jedenfalls recht ordentlich und Maria Svedland hat mich mit diesem Werk überrascht, keine Spur von "Feuchtgebieten", sehr gut.

Tanja Fornaro trägt die Geschichte vor und das macht sich richtig gut, sie bringt Sara einfach bestens rüber. Mal klingt sie engagiert und motiviert, dann wiederum klingt sie müde und Sara hört sich absolut ausgebrannt an, stets passend zur Handlung. Tanja Fornaro ruft insgesamt eine sehr ansprechende Leistung ab, die Betonungen sitzen und es gibt eigentlich nichts zu beanstanden und das über die gesamten 6 CDs hinweg, das ist schon etwas.

Da kann man es auch verkraften, dass keine Untermalung vorhanden ist, auch so herrscht stets die passende Atmosphäre vor, was man der Leistung Tanja Fornaros zu verdanken hat.

Meine größte Befürchtung war wirklich, dass hier "Feuchtgebiete 2 - Jetzt ekelt es richtig!" geboten wird, doch das ist glücklicherweise in keinster Weise der Fall. Hier wird eher eine ehrliche, direkte Geschichte einer Frau erzählt, die von ihrer Sicht der Dinge berichtet und dass ihr die Gesellschaft so wie sie ist nicht zusagt. Wer so eine Story sucht, der dürfte hier fündig und nicht enttäuscht werden!

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Lauscherlounge

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