Irene Tschermak
- Flucht aus Trakehnen -
(Igel-Records)



Captain Blitz urteilt:

In den Wirren des Zweiten Weltkrieges lernt Friedhelm (Tobias Schenke) mit Pferden umzugehen, alles unter der Obhut von Makowski (Friedrich Schönfelder), der für den Jungen noch sehr wichtig werden soll, denn er spricht für Friedhelm eine Empfehlung aus. Diese hilft ihm, damit er seine Lehre in Trakehnen beginnen kann, um dort zum Reitburschen ausgebildet zu werden. Eigentlich verläuft alles nach Plan, doch dann zeichnet sich das Ende des Dritten Reiches ab, die Russen fallen in Deutschland ein und eine großangelegt Flucht wird eingeleitet. Wird Friedhelm es schaffen mit den Zuchtpferden zu fliehen?

- Meinung -

Ich würde Irene Tschermaks Geschichte über den Jungen Friedhelm und die Trakehner Zuchtpferde als Kriegsdrama bezeichnen, bis zum Schluss eine traurige Erzählung, die stark auf die Stimmung drückt und einfühlsam und glaubwürdig vermittelt, wie es in dieser harten Zeit zuging. Sicherlich kein Stoff für einen vergnüglichen Nachmittag, denn das hier hat Tiefgang und ist starker Tobak. Trotz der beachtlichen 100 Minuten Spielzeit kommt hier aber keine Langeweile auf, denn man will unbedingt wissen, ob Friedhelm und Erdmute und es schaffen werden, den Russen zu entkommen und die Pferde zu retten.

Ein beachtliche Besetzungliste, die mit bekannten Namen und Hörspiel- und Synchrongrößen nur so gespickt ist. Friedhelm Ptok führt ganz souverän als Erzähler durch die Handlung und ihm stehen tolle Kollegen und Kolleginnen zur Seite. Friedrich Schönfelder, Barbara Ratthey, Wolfgang Condrus, Peter Groeger und eine ganze Reihe weiterer Profis liefern erstklassige Arbeit ab und überzeugen von Anfang bis Ende. Meiner Meinung nach sind aber nicht nur diese Stars Garanten für einen vollen Erfolg, sondern auch die weniger namhaften Sprecher. In der Hauptrolle weiß Tobias Schenke zu gefallen und auch Wanda Perdelwitz und Ulrike Bliefert machen auf sich aufmerksam. Bleibt nur festzuhalten, dass die Darbietung insgesamt sehr kompakt und als sehr gut einzustufen ist.

Die Musik ist schlichtweg perfekt für diese Art von Story, auch wenn hauptsächlich ein Schifferklavier zum Einsatz kommt. Es spiegelt die damalige Atmosphäre aber sehr gut wieder und bringt eine ordentliche Portion Melancholie mit ins Spiel. Dazu auch noch passende Geräusche und Effekte und fertig ist die gelungene Untermalung.

Nichts für das kurze Hörvergnügen zwischendurch, das wäre der falsche Ansatz. Für dieses Werk muss man sich Zeit nehmen und mit den Menschen mitfühlen, die aus Trakehnen flüchten. Inhaltlich und technisch sehr gut, also auch empfehlenswert, aber halt ein sensibles Thema.

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