Bekloppte Hörspiele

Waldo Nr. 1
- Das Geheimzimmer -
(Oh Ha)

Captain Blitz urteilt:

Michael (Lars Herwald) zieht mit seiner Mutter in ein neues Haus und somit leider auch weg von seinen Freunden, was natürlich ziemlich auf seine Stimmung schlägt. Doch das ändert sich schnell, als Michael den Hund Waldo (Michael Weckler) kennenlernt. Okay, ein Hund mag nicht besonders aufregend sein, aber was ist, wenn dieser der liebste Hund der Welt ist und dazu auch noch sprechen kann? Das ist natürlich eine dicke Überraschung und es wird noch besser, als beide auch noch Abenteuer erleben!

- Meinung -

Sprechendes Tier, ein Kind, gemeinsame Abenteuer, alles schon dagewesen. Bester Beleg...Benjamin Blümchen! Da wollte damals wohl jemand ein wenig vom grossen Gewinn-Kuchen des Dickhäuters abhaben, doch das ging in die Hose, verständlicherweise. Zwar waren hier die Altmeister Hans-Joachim Herwald und Lothar Zibell am Werk, aber diese Produktion beweist, dass grosse Namen keine Garanten für grosse Hörspiele sind. 08/15-Story, irgendwie lieblos runtergeschrieben und man fragt sich nicht selten, welche Existenzberechtigung diese Reihe hat. Eine lahme Vorlage, eine Bearbeitung, die kaum Tempo besitzt und eher langweilig wirkt. Da machen normale Hunder vermutlich mehr Spass als Waldo, der schnarchigste Hund der Welt!

Gute Sprecher, keine Frage und die sind am wenigsten an diesem Debakel schuld. Hier spielen Herwald und Zibell ihre Stärken aus und haben ihre typische Riege vor dem Mikro vereint. Neben Zibell persönlich, der einfach immer gut ist, treten noch Michael Weckler und Lars Herwald auf den Plan. Beide können ihre Rollen überzeugend sprechen, auch wenn Weckler es sicherlich richtig schwer hat, denn wie zum Teufel spricht man einen Hund? Weckler versucht aber alles und er schafft es Waldo wenigstens etwas Persönlichkeit einzuhauchen.

Musikalisch...äh...was für Musik? Da möchte man meinen, dass eine Herwald-Produktion wenigstens von der Untermalung her richtig auf den Pudding haut und der Hörer in den Genuss altbekannter Melodien kommt, aber hier gibt es eine dicke Fehlanzeige! Schade, aber bis auf das Titellied von Michael Schanze (das auch völlig belanglos ist!) wird hier nichts geboten, dass auch nur annähernd Atmosphäre aufbauen kann und so schiesst die Produktion hier den nächsten Bock.

Waldo, die sprechende Hundewurst, der Flohtransporter der Langeweile, der treueste Freund der Belanglosigkeit. Da greift man schon das Thema "sprechendes Tier" auf, das in Form von Benjamin Blümchen keine Konkurrenz benötigt und auch nicht hat und setzt es mächtig in den Sand. Der Hammer kommt aber erst noch, denn es gibt von Waldo satte zwei(!) Serien. Wie dem auch sei, man braucht nicht mal eine und die erste Folge geht ohne Umschweife sofort unter. Schade, von Herwald und Co. erwartet man sonst Qualitätsware, aber damit will man nicht mal sein Revier markieren...

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